Club Fin.

Sich mit dem eigenen Ableben anzufreunden ist gemeinsam schlüssiger. Das Format sieht vor, Menschen eine Auszeit von der Ablenkung ihres individuellen Alltags zu ermöglichen, die keinem Zweck außer der ultimativen Selbstreflexion dient.
Die Überleitung vom Oberflächlichen zum Fundamentalsten vollzieht sich innerhalb von sieben Tagen. Ausgerüstet mit Sägen, Beilen, Messern und einem Rucksack voll rudimentärer Notwendigkeiten für das Bestehen im isolierten Naturraum begibt sich eine Gruppe gleichgesinnter in den Wald und auf die Suche nach dem idealen Baum um sich aus selbigem ein Vehikel für die letzte Reise zu zimmern.
Begleitet werden die Protagonisten von Neugier, Naivität, Lebenslust und einem minutiösen, effektiven Ernährungsplan der Kunstkochgruppe Cucina Alchimia. Anfänglicher Übermut erfährt seinen rigorosen Dämpfer durch die repetitive, tägliche, harte physische Arbeit, die der Herstellungsprozess eines Sarges aus einem Baum mit sich bringt. Vom Fällen zum Schöpsen, übers Bretter sägen, Besäumen, Abrichten, Ablängen, Konstruieren, Verfeinern, Verzieren und Probeliegen. Mit jedem Schritt wird das Resultat konkreter und der Protagonist fokussierter. Witterung, Hunger, Durst, und Angst zehren an den Arbeitern, während sie über die Dynamik der Gruppenerfahrung durch Zusammenhalt, Empathie und Solidarität wachsen.
Das Resultat ihrer Arbeit, würde sie in Tagen oder Dekaden benötigt werden, zeugt von einem selten gepflogenem Akt der Selbstwahrnehmung, der nicht nur die Betroffenen auf das Unvermeidliche vorbereitet, sondern auch den Hinterbliebenen Trost und Halt spenden kann.

Künstler:
Michael Moser